Hand-Fuß-Syndrom

Veränderter Fingerabdruck nach Krebstherapie

30.09.2014, 13:45 Uhr


Mit Fingerabdrücken lassen sich nicht nur Täter überführen, sie dienen auch der Authentifizierung beispielsweise bei der Einreise in die USA oder beim Öffnen von Türen oder dem Entriegeln von Smartphones. Das Arzneitelegramm nimmt jetzt einen Fallbericht zum Anlass, um auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass sich unter einer Chemotherapie die Fingerlinien so verändern können, dass eine Zuordnung nicht mehr möglich ist.

Es handelte sich um eine 38-jährige Iranerin, die wegen eines Ovarialkarzinoms mit Paclitaxel und Carboplatin behandelt worden war und nach dem 7. Zyklus ein Hand-Fuß-Syndrom entwickelt hatte. Das Hand-Fuß-Syndrom geht mit schmerzhaften Rötungen und Schwellungen bis hin zu Blasenbildungen einher und ist eine gefürchtete Komplikation einer Chemotherapie. Es wird sehr häufig nach einer Behandlung mit Capecitabin, 5-Fluorouracil und Doxorubicin beobachtet. Aber auch weitere Zytostatika wie Cyclophosphamid, Cytarabin, Docetaxel, Oxaliplatin, Paclitaxel, Sorafenib und Sunitinib können diese Nebenwirkung hervorrufen.  Auch für Capecitabin wurde der Verlust charakteristischer Fingerlinien beschrieben. In den Fachinformationen finden sich dazu jedoch bislang keine Hinweise.


Dr. Doris Uhl