Arzneimittel und Lebensmittel

Bei Parkinson Vorsicht mit Eiweiß-reichen Mahlzeiten

Stuttgart - 24.07.2014, 17:17 Uhr


Die Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Nahrung sind sehr komplex. Doch wird die klinische Relevanz berücksichtigt, so bleibt eine Handvoll wirklich relevanter Interaktionen übrig. So sollten Parkinsonpatienten auf die Protein-Zufuhr achten.

Protein-reiche Nahrung wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier oder Hülsenfrüchte kann die Wirksamkeit von gleichzeitig eingenommenem Levodopa in der Parkinson-Therapie reduzieren. Der tatsächliche Mechanismus ist noch nicht abschließend geklärt. Levodopa ist strukturell eine Aminosäure und konkurriert deshalb in ­einem schmalen Absorptionsfenster im Duodenum mit den übrigen Nahrungsproteinen um die aktiven Transportmechanismen.

Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa mit Protein-reicher Nahrung könnte daher die Resorption von Levodopa kompetitiv hemmen. Levodopa-Präparate sollten auf keinen Fall in eiweißhaltige Speisen wie Quark, Joghurt oder Pudding eingerührt werden. Besonders zu beachten ist außerdem, dass bei Parkinson-Patienten die gastrointestinale Motilität häufig reduziert ist, sodass auch die Magenentleerung verzögert sein kann. Ein sonst üblicher Sicherheitsabstand bei der Arzneimitteleinnahme nach den Mahlzeiten ist deshalb für Levodopa meist nicht ausreichend. Levodopa sollte 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Lesen Sie ausführlich über die Top 10 der Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln in der aktuellen DAZ 2014, Nr. 30, S. 38.


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