Eierstockkrebs

CHMP empfiehlt Zulassungserweiterung für Avastin

Berlin - 27.06.2014, 17:30 Uhr


Der EU-Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Kommission hat heute eine Zulassungserweiterung für Avastin® empfohlen. Das bereits gegen verschiedene Krebsarten zugelassene Medikament soll danach auch in Kombination mit Chemotherapie als Behandlung für Frauen mit Eierstockkrebs, der gegen eine platinhaltige Chemotherapie resistent ist, anwendbar sein.

Eierstockkrebs ist nach Angaben von Roche die siebthäufigste Krebsart bei Frauen und verursacht mehr Todesfälle als jede andere gynäkologische Krebsart. Jedes Jahr werden auf der ganzen Welt schätzungsweise 230.000 neue Fälle diagnostiziert.

„Für Frauen mit platinresistentem Eierstockkrebs gibt es nur beschränkt Medikamente, die bei dieser schwierig zu behandelnden Krankheit wirken“, erklärt Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung von Roche. „Die EU-Zulassung von Avastin für platinresistenten Eierstockkrebs wäre eine wichtige Neuerung, welche diesen Frauen helfen würde, länger ohne Fortschreiten der Erkrankung zu leben, und wir erwarten mit Interesse die definitive Entscheidung der Europäischen Kommission in den kommenden Monaten.“

Avastin® ist mittlerweile zehn Jahre in der Krebstherapie im Einsatz – begonnen hat es als Arzneimittel zur Behandlung fortgeschrittener Stadien von Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs. In der EU ist das Präparat weiterhin zur Ersttherapie (Erstlinienbehandlung nach der Operation) von fortgeschrittenem Eierstockkrebs und zur Behandlung von rezidivierendem, Platin-empfindlichem Eierstockkrebs zugelassen, ebenso zur Behandlung fortgeschrittener Stadien von Brustkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Nierenkrebs. In den USA und fast 60 weiteren Ländern weltweit ist das Arzneimittel auch für die Behandlung von Patienten mit fortschreitendem Glioblastom nach einer ersten Behandlung zugelassen. Diese Zulassung blieb Roche in Europa bislang versagt – doch der CHMP will seine diesbezügliche „negative opinion“ nochmals überprüfen.

Der CHMP hat darüber hinaus Zulassungserweiterungen für sechs weitere Arzneimittel empfohlen. Dabei handelt es sich um Eliquis®, Enbrel®, Eylea®, Isentress®, Kalydeco® und Stivarga®.


Kirsten Sucker-Sket