Rote-Hand-Brief

Vorsicht nach Therapiepause mit Fingolimod

08.01.2013, 17:29 Uhr


Bei Beginn der Behandlung mit dem Immunsuppressivum Fingolimod (Gilenya®) kann es zu einer vorübergehenden Abnahme der Herzfrequenz kommen. Der Hersteller weist nun ausdrücklich darauf hin, dass die kardiologischen Auswirkungen erneut auftreten können, wenn die Behandlung nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen wird.

Es hat sich gezeigt, dass die Auswirkungen von Fingolimod auf die Herzfrequenz und die atrioventrikuläre Überleitung erneut auftreten können, wenn die Behandlung nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen wird. Weitere Untersuchungen zur klinischen Pharmakologie und zur Dosisfindung zeigen, dass das Risiko des Auftretens dieser Auswirkungen abhängig ist von der Dauer der Unterbrechung und der Gesamtdauer der bisherigen Therapie mit Fingolimod. Daher wird wie bei Therapiebeginn eine Überwachung wie bei Erstgabe empfohlen, wenn die Therapie unterbrochen wird für:

- einen Tag oder mehrere Tage während der ersten zwei Behandlungswochen.

- mehr als sieben Tage während der dritten und vierten Behandlungswoche.

- mehr als zwei Wochen nach einem Behandlungsmonat.

Falls die Unterbrechung der Behandlung kürzer ist, kann die Behandlung mit der nächsten Dosis wie geplant fortgesetzt werden.

Quelle: Rote-Hand-Brief zu Gilenya® (Fingolimod). AkdÄ Drug Safety Mail 03–2013 vom 8. Januar 2013.

Fingolimod ist ein Immunsuppressivum, das als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit hochaktiver, schubförmig-remittierend verlaufender multipler Sklerose zugelassen ist. Bei Beginn der Behandlung mit Fingolimod kann es zu einer vorübergehenden Abnahme der Herzfrequenz und zu atrioventrikulären Überleitungsverzögerungen kommen. Daher müssen alle Patienten vor der Erstgabe und sechs Stunden nach der ersten Dosis mit einem EKG und Blutdruckmessungen überwacht werden: stündlich sollten Puls und Blutdruck gemessen und auf Zeichen und Symptome einer Bradykardie geachtet werden. Es wird eine kontinuierliche (Echtzeit-)EKG-Überwachung während dieser Zeit empfohlen.


AkdÄ/Dr. Carolina Kusnick