Neuer Wirkstoff bei COPD

Aclidinium bewirkt nachhaltige Bronchodilatation

31.10.2012, 14:14 Uhr


Aclidinium ist ein neuer Wirkstoff für die bronchodilatatorische Dauertherapie bei Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis. Er ist für die zweimal tägliche Inhalation mittels Multidosis-Pulverinhalator (Genuair®) zugelassen.

Aclidinium ist in einem bereits befüllten Trockenpulver-Inhalator zur Mehrfachanwendung (multidose dry powder inhaler, MDPI) Genuair® verfügbar. Unter der Bezeichnung Eklira® Genuair® wird der Wirkstoff von Almirall angeboten, unter der Bezeichnung Bretaris® Genuair® von der Berlin-Chemie AG. Aclidinium (als Bromid eingesetzt) ist ein kompetitiver, selektiver Muskarin-Rezeptor-Antagonist, dessen Bindungsdauer an M3-Rezeptoren länger ist als an M2-Rezeptoren. Die bronchodilatatorische Wirkung von Aclidinium beruht auf einer langanhaltenden Hemmung der Acetylcholin-vermittelten Bronchokonstriktion. Nach der Inhalation wird Aclidinium rasch resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden bei Gesunden innerhalb von fünf Minuten, bei COPD-Patienten in der Regel innerhalb von 15 Minuten erreicht. Inhaliertes Aclidinium wirkt lokal in den Lungen, weniger als 5% einer inhalierten Dosis gelangen als unveränderter Wirkstoff in den Blutkreislauf.

Die Zulassung von Aclidinium beruht auf einer sechsmonatigen randomisierten placebokontrollierten Phase-III-Studie mit 269 Patienten und einer dreimonatigen placebokontrollierten Untersuchung mit 190 Patienten. In beiden Studien wurde der Wirkstoff zweimal täglich in einer Dosis von je 322 µg verabreicht.

Die Wirksamkeit beurteilte man anhand von Lungenfunktionsmessungen sowie klinischen Symptomen wie Atemnot, dem krankheitsspezifischen Gesundheitszustand, dem Gebrauch von Notfallmedikamenten und dem Vorkommen von Exazerbationen. In der sechsmonatigen Untersuchung wurde bereits ab dem ersten Behandlungstag eine signifikante bronchodilatatorische Wirkung beobachtet, die über die gesamte Studiendauer aufrechterhalten werden konnte.

Informieren Sie sich ausführlich über den neuen Wirkstoff in der aktuellen DAZ  44.


Dr. Carolina Kusnick