Baden-Württemberg

GSK und Novartis übernehmen Impfstoffversorgung

Stuttgart - 06.06.2012, 16:17 Uhr


Die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg hatten im April die Versorgung ihrer Versicherten mit Impfstoffen für Schutzimpfungen öffentlich ausgeschrieben. Nun sind die ersten Verträge abgeschlossen. GlaxoSmithKline wird die Versicherten mit vier der insgesamt sieben ausgeschriebenen Impfstoffe versorgen – Novartis übernimmt einen. Für zwei Impfstoffe gibt es noch keinen Partner.

Seit 2011 ist gesetzlich vorgesehen, dass gesetzliche Krankenkassen oder ihre Verbände zur Versorgung ihrer Versicherten mit Impfstoffen für Schutzimpfungen Verträge mit pharmazeutischen Unternehmen schließen können. Seitdem haben bereits mehrere Kassen ausgeschrieben – dabei ging es zunächst nur um Grippeimpfstoffe. In Baden-Württemberg ging man erstmals weiter. Unter Federführung der AOK Baden-Württemberg wurden insgesamt sieben Impfstoffe (Fachlose) für die Impfung aller GKV-Versicherten in den vier Regierungsbezirken (Gebietslose) ausgeschrieben.

Hier suchte man auch Partner für die Mehrfachimpfstoffe Diphterie/Pertussis/ Poliomyelitis/Tetanus sowie Masern/Mumps/Röteln und Diphterie/Haemophilus influenzae b/Pertussis/Poliomyelitis/Tetanus. Weitere Fachlose waren Impfstoffe gegen Meningokokken C, Varizellen, Frühsommer-Meningoenzephalitis und Influenza. Während die beiden letzten Fachlose bislang nicht bezuschlagt wurden, sind die Partner für die übrigen fünf Impfstoffe gefunden. GSK machte fast überall das Rennen. Nur beim Impfstoff gegen Meningokokken C ging der Zuschlag an Novartis – allerdings nur in drei Gebietslosen. Im ausstehenden Bezirk Nordwürttemberg sei kein Zuschlag vorgesehen, heißt es nun.

Bei den Kassen und Kassenverbänden freut man sich: „Mit dieser gemeinsamen Vorgehensweise aller Krankenkassenarten im Land können wir die Impfstoffversorgung für unsere Versicherten sowohl qualitativ als auch ökonomisch verbessern, weil wir uns auf leistungsstarke und hochqualifizierte Hersteller fixieren", sagt Walter Scheller, Chef des Ersatzkassenverbands in Baden-Württemberg.

Laut Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, haben die Krankenkassen in Baden-Württemberg zuletzt rund 150 Millionen Euro pro Jahr für Impfstoffe ausgegeben. „Durch den Vertrag erwarten wir Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe.“ Diese Einsparungen, so Hermann, würden die Krankenkassen dafür nutzen, die Versorgung ihrer Versicherten weiter zu verbessern.

Die Kassen zeigten sich zuversichtlich, in Kürze auch die zwei weiteren Impfstoffe vergeben zu können. Die Verträge gelten von Anfang Januar 2013 bis Ende Dezember 2014.


Kirsten Sucker-Sket


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