Neurodermitis

Tacrolimus(Protopic)-Hersteller gibt Sicherheitshinweise

14.05.2012, 15:30 Uhr


Die topischen Calcineurin-Inhibitoren Tacrolimus und Pimecrolimus stehen im Verdacht, das Lymphom- und Hautkrebsrisiko zu erhöhen. Jetzt informiert

Schon im März 2011 hatte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzte (AkdÄ) vor dem Hintergrund eines wahrscheinlich erhöhten Lymphom- und nicht auszuschließenden Hautkrebsrisikos von Tacrolimus und Pimecrolimus empfohlen, sich bei der Behandlung strikt an den zugelassenen Indikationen und Dosierungen zu orientieren. Beide Substanzen sollten nur zur Zweitlinienbehandlung eingesetzt werden. Eine Therapie von Kindern unter zwei Jahren und immungeschwächten Patienten müsse vermieden werden. Während der Therapie dürfe die Haut weder natürlichem noch künstlichem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Bei längerfristiger Anwendung empfahl die AkdÄ regelmäßige Untersuchungen auf suspekte Hautveränderungen. Jetzt erinnert die Astellas Pharma GmbH, der Hersteller von Protopic®, an folgende Maßnahmen zur Risikominimierung:

  • Protopic sollte bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis, die auf herkömmliche Therapien wie topische Corticosteroide nicht ausreichend ansprechen oder diese nicht vertragen, verwendet werden.
  • Protopic sollte Patienten, die jünger als 2 Jahre sind, nicht verschrieben werden. Die Auswirkungen einer Behandlung mit Protopic auf das sich entwickelnde Immunsystem von Kindern unter 2 Jahren sind nicht bekannt.
  • Die Anwendung von Protopic bei Kindern im Alter zwischen 2 und 16 Jahren ist auf die niedrigere Stärke, d.h. Protopic 0,03% Salbe, beschränkt.
  • Protopic Salbe sollte nicht auf potenziell maligne oder prämaligne Hautläsionen aufgetragen werden.

Weitere Informationen zu einem  möglichen Sicherheitsrisiko sind dem ausführlichen Informationsschreiben der Firma Astellas zu entnehmen.


Dr. Doris Uhl