ABDA, DOSB und ADAC

Gemeinsam gegen Medikamentenmissbrauch

Berlin - 01.02.2011, 12:49 Uhr


Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und die ABDA haben heute angekündigt, gemeinsam gegen Medikamentenmissbrauch aktiv zu werden.

Mehr als 1,5 Millionen Bundesbürger gelten als von Medikamenten abhängig. Studien zufolge  nehmen zwei Millionen Menschen gelegentlich Medikamente zur Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz ein; 800.000 tun dies regelmäßig. Grund genug für ABDA, DOSB und ADAC, sich des Themas anzunehmen. In einer gemeinsamen Erklärung verständigten sich die Organisationen darauf, dieses Thema stärker als bisher ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Insbesondere wollen sie ihre Mitglieder, Patienten und die Öffentlichkeit über die von Medikamentenmissbrauch ausgehenden Gefahren aufzuklären.

„Medikamentenmissbrauch im Breitensport verstößt gegen den Grundsatz des Fairplay und gefährdet die eigene Gesundheit. Freizeitsport soll natürliche Fitness und Lebensfreude vermitteln – selbstverordnete Schmerztabletten, dubiose Wunderpillen aus dem Internet oder willkürlich eingesetzte Asthmasprays haben hier nichts zu suchen", betonte DOSB-Präsident Thomas Bach.

ADAC-Präsident Peter Meyer verwies auf die verkehrspolitische Dimension des Problems: „Wenn Autofahrer bei Erkältungskrankheiten in Eigenregie Medikamente einnehmen und diese auch noch zu hoch dosieren, kann das durchaus zu Fahruntüchtigkeit führen. Grundsätzlich sollte man sich bei Anzeichen von Schwindel, Unwohlsein oder extremer Müdigkeit nicht ans Steuer setzen."

ABDA-Präsident Heinz-Günther Wolf  unterstrich die zentrale Rolle der Apothekerinnen und Apotheker bei der Erkennung und Verhinderung von Arzneimittelmissbrauch. Das gelte besonders für rezeptfreie Medikamente wie Schmerz- oder Abführmittel.

Ein von den drei Partnern ausgerichtetes Symposium soll aktuelle Trends analysieren und geeignete Strategien zur Bekämpfung des Missbrauchs erörtern. Am 3. November 2011 sollen in Berlin Fachleute die gesellschaftliche Dimension des Themas verdeutlichen und aktuelle Entwicklungen darstellen.


Kirsten Sucker-Sket