In der Pipeline

Neuer Cholesterinsenker Pitavastatin

02.08.2010, 06:55 Uhr


Pitavastatin ist ein neues Statin, das zur Senkung erhöhter Gesamt-Cholesterin- und LDL-Cholesterin-Spiegel eingesetzt wird.

In Japan ist es seit 2003 auf dem Markt. In Europa ist es seit 22. Juli 2010 in Großbritannien als Referenzland zugelassen, die Zulassung in anderen europäischen Ländern wird derzeit beantragt. Hier soll die neue Substanz von der Firma Recordati vermarktet werden.

Pitavastatin ist angezeigt zur Senkung erhöhter Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin-Spiegel bei Patienten mit primärer Hypercholesterinämie oder kombinierter Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko. Pitavastatin weist eine Cyclopropylgruppe auf, wodurch es die HMG-CoA-Reduktase effektiver hemmt und in niedrigen Dosen eingesetzt werden kann. In den klinischen Studien zeigte die neue Substanz in Dosen von 1, 2 und 4 mg ein mit 10, 20 und 40 mg Pravastatin vergleichbares Sicherheitsprofil. Die Langzeitsicherheit bis zu 52 Wochen entsprach der von Simvastatin oder Atorvastatin.

Die unerwünschten Wirkungen in den klinischen Phase-III-Studien waren mild bis moderat. Pitavastatin ist kontraindiziert bei Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Hautausschlag, Pruritus und Urtikaria, sowie bei Patienten mit aktiven Lebererkrankungen, die sich zum Beispiel durch ungeklärten und dauerhaften Anstieg der Aspartat-Aminotransferase äußern können. Die gleichzeitige Verabreichung von Ciclosporin ist ebenfalls kontraindiziert.

Die Bioverfügbarkeit von Pitavastatin beträgt 80%, die Plasmaproteinbindung 96%. Pitavastatin wird hauptsächlich durch das Cytochrom P450-Isoenzym CYP2C9 metabolisiert. Die Elimination aus dem Blut erfolgt mit einer terminalen Halbwertszeit von elf Stunden.

Quellen:

Informationen der Firma Kowa, 22. Juli 2010.

Ose L., Budinski D., Hounslow N., Arneson V.: Long-term treatment with pitavastatin is effective and well tolerated by patients with primary hypercholesterolemia or combined dyslipidemia. Atherosclerosis 2010; 202-208.

 


Dr. Bettina Hellwig