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BAK-Curriculum definiert die Mindestanforderung

11.03.2015, 08:40 Uhr

Apotheker Olaf Rose, DAZ-Chefredakteurin Doris Uhl, Professor Ulrich Jaehde und Friedemann Schmidt diskutieren, wie das Medikationsmanagement am besten zu etablieren ist. (Foto: Schelbert/DAZ)

Apotheker Olaf Rose, DAZ-Chefredakteurin Doris Uhl, Professor Ulrich Jaehde und Friedemann Schmidt diskutieren, wie das Medikationsmanagement am besten zu etablieren ist. (Foto: Schelbert/DAZ)


Hamburg - „Interprofessionelles Medikationsmanagement – Wie geht’s weiter?“ Diese Frage richtete DAZ-Chefredakteurin Dr. Doris Uhl im Rahmen des POP-Symposiums auf der diesjährigen Interpharm an den klinischen Pharmazeuten Prof. Dr. Ulrich Jaehde, an ABDA-Präsident Friedemann Schmidt sowie an den Inhaber dreier Apotheken, PharmD Olaf Rose. Schmidt, der im Medikationsmanagement „die Versinnbildlichung der fachlichen Weiterentwicklung des Apothekerberufs“ sieht, äußerte sich hier erstmalig zu dem Curriculum „Medikationsanalyse (MedAna) und Medikationsmanagement (MedMan) als Prozess“, das kurz vor der Vollendung steht.

Das Curriculum solle, so Schmidt, die Mindestanforderungen definieren. Maßstab sei das ARMIN-Modell in Sachsen und Thüringen, da es aus Sicht der ABDA das am weitesten entwickelte Projekt darstellt. Hier sei eine achtstündige Fortbildung die Beitrittsvoraussetzung – allerdings nur für Apotheker, nicht für die teilnehmenden Ärzte. Das sei, so Schmidt, die Mindestanforderung, um in das Thema Medikationsmanagement glaubwürdig einsteigen zu können. Tatsächlich therapierelevante Hinweise zu geben, sei unter den aktuellen Voraussetzungen ohne Zusatzqualifikation schwer. Dies sei aber das obere Ende des Spektrums. Die BAK müsse nun den Spagat bewältigen, einerseits den Weg nach oben nicht zu erschweren, andererseits aber auch keine Schwellen zu schaffen. Am Schluss solle jeder Apotheker in der Lage sein, eine Medikationsanalyse und ein Medikationsmanagement durchzuführen. Man wolle den Anspruch auf ein Medikationsmanagement als Regelversorgungsanspruch im SGB V definiert haben.

Fortbildung lässt sich schnell anpassen

Um dies leisten zu können und die Erwartungen zu erfüllen, müsse aber in Aus-, Fort- und Weiterbildung einiges passieren. In diesem Punkt war sich die Runde einig. Andernfalls würde, da ist sich Olaf Rose sicher, bereits die Einführung des Medikationsplans, die im Herbst 2016 ansteht, die Apotheker unvorbereitet treffen. ABDA-Präsident Schmidt betonte, dass die Gesamtleistung, die Apotheker fit zu machen, auf allen Ebenen, also an der Hochschule sowie in der Fort- und Weiterbildung, stattfinden müsse. Das Curriculum sei nun der Versuch, im Rahmen der Fortbildung Inhalte standardisiert an den Mann und an die Frau zu bringen, da dort die Angebote am schnellsten umstrukturiert werden könnten – im Gegensatz beispielsweise zur Änderung der Approbationsordnung.

Für Rose geht dies aber nicht schnell genug. Die Landesapothekerkammern sollten sofort weiterführende Fortbildungen anbieten, forderte er. Auch Jaehde sieht das Curriculum zwar als Einstieg, aber unter den Kollegen gibt es seiner Ansicht nach große Nachfrage nach vertiefter Fortbildung. Im Publikum stieß das Konzept der ABDA, den Einstieg niedrigschwellig zu wählen, auf Zustimmung. Initial einen 30- bis 40-stündigen Kurs zu fordern, wäre kein gutes Zeichen, hieß es. Eine Einschätzung, die der ABDA-Präsident teilte.

Ziel: Erfolg der Modellprojekte

Das wichtigste Ziel, um das Medikationsmanagement weiter voranzutreiben, ist nun laut Schmidt der Erfolg der Modellprojekte - insbesondere des interprofessionellen Projekts ARMIN. Dies sei in diesem Bereich die wichtigste ABDA-Aufgabe. Man unterstütze auch alle anderen Projekte, aber ARMIN werde im politischen Raum am stärksten beobachtet. Die Schienen für ein erfolgreiches Medikationsmanagement sind also, wie Rose zum Schluss der Diskussion feststellte, gelegt. Die Frage sei, wie schnell der Zug fährt. Er persönlich wünsche sich einen ICE.


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