Antragsberatung

Pharmazeutische Kompetenz stärken

Düsseldorf - 02.10.2015, 10:52 Uhr

Ein klares "Ja": Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen bekennt sich zur pharmazeutischen Kompetenz. (Foto: Schelbert)

Ein klares "Ja": Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen bekennt sich zur pharmazeutischen Kompetenz. (Foto: Schelbert)


Klares Bekenntnis zur pharmazeutischen Kompetenz: Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker sprach sich mit der Annahme mehrerer Anträge zum Thema pharmazeutische Kompetenz dafür aus, den Apothekerberuf zu stärken.

So soll der Gesetzgeber aufgefordert werden, dem Patienten das Wahlrecht zuzugestehen, den Medikationsplan entweder vom Arzt oder vom Apotheker zu bekommen, wobei natürlich „die notwendigen intellektuellen sowie koordinativen Leistungen der Apotheker angemessen vergütet werden müssen“. Außerdem wird die Ärzteschaft dazu aufgefordert, „die gemeinsame Verantwortung der akademischen Heilberufe Ärztin/Arzt und Apothekerin/Apotheker für die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) bei den ihnen anvertrauten Patienten anzunehmen“.

Präventionsgesetz

Dass die Apotheker keinen Eingang ins Präventionsgesetz gefunden haben – damit will sich der Apothekertag nicht abfinden. Der ABDA-Vorstand fordert daher den Spitzenverband Bund der Krankenkassen auf, das Leistungspotenzial der Apotheker bei der Prävention und Gesundheitsförderung zu nutzen und den Apotheker nicht bei der Festlegung von Handlungsfeldern für Präventionsleistungen auszuschließen. Einen konkreten Vorschlag hatte der Apothekertag gleich parat: Der Gesetzgeber sollte die Möglichkeit eines entgeltlichen Impfpass-Checks in der Apotheke prüfen.

Cannabis

Apotheker als Cannabis-Händler – ganz klar, die Apotheker sollen in die Abgabe von Cannabis eingebunden werden, aber nur wenn Cannabis für medizinische Zwecke verordnet wird, so das Votum des Apothekertags. Dazu ist es notwendig, dass die Hanfdroge verschreibungsfähig ist, die notwendige pharmazeutische Qualität hat und von der Kasse bezahlt wird. Wert gelegt wird allerdings auch darauf, dass in der öffentlichen Diskussion zwischen dem therapeutischen Einsatz von Cannabis als Arzneimittel und dem Gebrauch als Genussmittel klar unterschieden wird.

Pharmaziestudium

Mit großer Mehrheit wurde ein Antrag angenommen, der den Gesetzgeber und Universitäten dazu auffordert, die universitären Standorte mit Pharmaziestudium zu erhalten und auszubauen. Hintergrund waren die Querelen um den Erhalt der Pharmazie in Leipzig. Außerdem, so ein angenommener Antrag, werden die Universitäten und Landesministerien  aufgefordert an jedem Standort eine qualifizierte Professur für Klinische Pharmazie zu schaffen. Und: Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) soll organisatorisch unterstützt und noch stärker gefördert werden.


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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