Grußworte zum Apothekertag

Politikerinnen schätzen Apotheken

München - 17.09.2014, 18:01 Uhr


Bei der Eröffnung des Apothekertags richteten Politikerinnen der Parteien CSU, SPD und Die Linke Grußworte an die Apothekerschaft und legten ihre Standpunkte zu apothekenrelevanten und gesundheitspolitischen Themen dar. Positiv bewerteten die Rednerinnen, dass die Apotheker durch das Perspektivpapier 2030 über die Ausrichtung des Apothekerberufs diskutieren und sich auf vielfältige Weise bei der Arzneimittelversorgung der Patienten einbringen wollen.

Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) lobte die Apotheker: Die Arzneimittelversorgung in Deutschland sei gesichert, „sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, mit persönlicher Beratung auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten“. „Das ist nur möglich, weil wir engagierte Apothekerinnen und Apotheker haben, die ihren Beruf als Heil-Beruf verstehen.“

Huml betonte, dass der Apothekerberuf ein freier Heilberuf bleiben müsse. „Der Koalitionsvertrag lehnt jede Aufweichung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes strikt ab.“ Es sei wichtig, die inhabergeführte Apotheke zu erhalten. „Wir wollen, dass die Arzneimittel nicht nur besorgt, sondern dass die Menschen auch versorgt werden“, erklärte Huml.

Sabine Dittmar (SPD) unterstrich die große Verantwortung der Apotheker für die Gesundheit der Patienten – sie seien oftmals die ersten Ansprechpartner. Vor diesem Hintergrund hält Dittmar die Forderung nach mehr Mitsprache in Sachen Prävention und einer größeren Rolle im Medikationsmanagement für berechtigt. Dass sich Ärzte in Sachsen und Thüringen beim Modellprojekt ARMIN zurückhalten, könne sie nicht nachvollziehen. Dittmar – von Haus aus Ärztin – habe bei ihrer hausärztlichen Tätigkeit gerne auf die pharmakologische Kompetenz der Apotheker zurückgegriffen.

Zu den Nullretaxationen erklärte Dittmar, dass die Apotheker zwar in der Verantwortung stehen, Rezepte auf deren Richtigkeit zu überprüfen. Jedoch könne es nicht sein, dass sie die wirtschaftliche Verantwortung tragen müssen, wenn Ärzte Rezepte formal falsch ausstellen. Wenn es zu keiner Klärung seitens der Krankenkassen kommt, sieht Dittmar durchaus politischen Handlungsbedarf.

Kathrin Vogler (Die Linke) gehen die Honorarforderungen der Apotheker sogar nicht weit genug: Warum die ABDA die „völlig berechtigte Forderung nach einer Dynamisierung der Honorare“ aufgegeben habe, könne sie nicht nachvollziehen. „Wir finden das nach wie vor richtig und halten daran fest“, so Vogler. Die Forderung von ABDA und GKV-Spitzenverband, den Kassenabschlag von 1,77 Euro gesetzlich festzuschreiben, unterstütze ihre Partei.

Dass die PTA- und PKA-Ausbildung in vielen Bundesländern zu großen Teilen selbst finanziert werden muss, hält Vogler für ein „Unding“. Damit Apotheken auch in Zukunft ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung stünden und der Beruf attraktiv bleibe, dürfe es keine Ausbildungsgebühren geben, so Vogler.


Annette Lüdecke


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